1. Oktober 2014

[Rezension] Jana Oliver - Die Dämonenfängerin - 01 - Aller Anfang ist die Hölle

* Amazon *

Handlung

Die siebzehnjährige Riley, einzige Tochter des legendären Dämonenfängers Paul Blackthorne, hat schon immer davon geträumt, in seine Fußstapfen zu treten. Jetzt ergreift sie die Chance, sich zu beweisen. 

Im Jahr 2018 hat Luzifer die Zahl der Dämonen in allen größeren Städten erhöht. Wenn sie nicht mit ihren Hausaufgaben beschäftigt ist oder mit ihrer wachsenden Zuneigung zum engelsgleichen Dämonenfänger-Azubi Simon, ist Riley in Atlanta unterwegs, um geplagte Bürger vor Höllenbrut zu bewahren – nur Dämonen ersten Grades natürlich, gemäß den strikten Regeln der Zunft. Das Leben ist so alltäglich, wie es nur sein kann für eine ganz normale Siebzehnjährige. Aber dann ruiniert ein mächtiger Geo-Dämon fünften Grades Rileys Routineauftrag in einer Bibliothek und bringt ihr Leben in Gefahr. Und als ob das nicht schlimm genug wäre, trifft eine unvorhergesehene Tragödie die Fängerzunft. Nun hat Riley eine gefährlichere Zukunft vor sich, als sie sich jemals vorzustellen vermocht hat.

Mein Fazit

Was hat sich denn da in mein Regal geschlichen? Ein kleiner Re-Read, muss auch mal sein, meint ihr nicht? War auf alle Fälle interessant... Beim ersten Mal war ich ja noch nicht so überzeugt von diesem Buch und ich glaube ich habe sogar raus gefunden warum, aber dazu später mehr.


Die Welt in der Riley und ihr Vater leben kann man wohl guten Mutes als dystopisch bezeichnen, die Wirtschaft scheint völlig zusammen gebrochen zu sein und dem folgten natürlich alle anderen Bereich des Lebens. Man weiß zwar nicht wie es dazu gekommen ist, aber das macht mit nicht so viel, schließlich schafft Mrs. Oliver es die Folgen gut darzustellen, so dass man nicht wirklich nach dem warum fragt. Hinzukommen dann noch die Dämonen, die des Nachts ihr Unwesen treiben. Man weiß zwar auch hier nicht, wo die her kommen, aber auch das hat mich nicht sonderlich gestört. 
Warum stört mich eigentlich beides nicht? Das liegt aller Wahrscheinlichkeit nach daran, dass man merkt, dass hinter diesen ganzen Sachen einiges an Arbeit und Gedanken steckt. Es fühlt sich einfach solide und gut durchdacht an. Dann ist es manchmal gar nicht so wichtig alles zu wissen, selbst wenn man das gerne möchte. Man kann sich einfach auch mal zurück lehnen und es hinnehmen. 

Ähnliches ist mir dieses Mal mit den Figuren aufgefallen. Keine Figur macht einen eindimensionalen Eindruck. Nehmen wir Riley. Sie ist ein Teenager, mit einem Haufen „normaler“ Sorgen, wo wird sie zur Schule gehen, wer sind ihre Klassenkammeraden, schafft  sie ihre Hausaufgaben. Freunde, Familie, Verlieben, das ganze Programm eben. Aber sie hat auch andere Sorgen, ihre Ausbildung zur Dämonenfängerin, Denver Beck, warum die Dämonen ihren Namen kennen, ihr Ausbilder... Man bekommt einfach ein gutes Bild vermittelt. Selbst bei Figuren, die man nicht so mag bekommt man dieses Gefühl. Beispielsweise Rileys Ausbilder. Es wird zwar sehr deutlich, dass er ein Trinker und ein Arschloch sondergleichen ist, aber es wirkt nie einfach nur wie eine Behauptung, sondern man kann es wirklich nachvollziehen, man kann sich sogar vorstellen, dass es dazu eine Geschichte gibt.
Man kann mit diesen Figuren leiden, wenn ihnen schlimmes passiert und man kann mit ihnen Lachen. Es scheint auch hinter ihnen eine Menge Arbeit zu stecken. Sie sind durchdacht und ausgearbeitet und eben nicht einfach nur so auf das Spielfeld gestellt. Und das macht sie so gelungen.

Sie könnte den Klepto fangen. Das würde ihr fünfundsiebzig Dollar einbringen, Geld, das sie dringend brauchte. [...] Riley erhob sich von der Couch. Blitzschnell war der Klepto verschwunden, zusammen mit seinem Beutel. Vor ein paar Tagen war er noch nicht so fix gewesen.
„Wow. Das war ja glatt Überschallgeschwindigkeit.“ [...] „Pass bloß auf, dass dich niemand anderes sieht, riet sie ihm. „Und gib mir mein N zurück - auf der Stelle!“
Etwas Unscharfes bewegte sich in Richtung Tastatur und zurück zum Regal. Die Taste steckte wieder an ihrem Platz, ohne dass ein einziges Schimpfwort gefallen wäre.
Aller Anfang ist die Hölle, Jana Oliver, Seite 267

Die Einzigen, die mich gestört haben und sie waren auch der Grund für die Schlechtere Bewertung beim letzten Mal, sind die Engel. Sie treten im Verlauf des Buches zwar immer mal wieder auf, aber zu erkennen geben sie sich erst am Ende. Und dann auf eine Art und Weise, die ich „overpowered“ nennen würde. Dadurch werden ihre Motive nicht wirklich klar und sie wirken nicht so rund wie alle anderen Figuren. Was wirklich schade war.

Dieser Re-Read hat mich dazu gebracht dieses Buch noch mal zu überdenken. Und ich glaube, ich habe dem Buch beim letzten Mal Unrecht getan. Es war nicht so schlecht wie die Engel es haben aussehen lassen. Jetzt freue ich mich wirklich auf den zweiten Band.

8 von 10  Punkte
Bemerkenswert!

Die Dämonenfängerin
#1 - Aller Anfang ist die Hölle | #2 - Seelenraub
#3 - Höllenflüstern (Taschenbuch: 23.10.2014)
#4 - Engelsfeuer

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen