2. Oktober 2014

[Rezension] Caragh O'Brien - Birthright - 02 - Das Land der verlorenen Träume

* Amazon *

Handlung

Die sechzehnjährige Gaia Stone, eine junge Hebamme, muss aus ihrer Heimat fliehen, mit nichts als den Kleidern am Leib und ihrer neugeborenen Schwester im Arm. Nichts ist ihr geblieben, sind doch ihre Eltern getötet und die Liebe ihres Lebens verhaftet worden. Die zerstörte Welt, durch die sie sich kämpft, straft unbarmherzig jede Schwäche. Als ein Fremder sie mitten im Ödland vor dem Verdursten bewahrt, scheint sie gerettet. Doch das Dorf des Fremden nimmt Gaia nicht nur die Schwester, sondern auch noch die Freiheit. Verzweifelt und entmutigt gibt sie beinahe auf. Schließlich besinnt sich Gaia jedoch darauf, dass vor allem anderen das Leben zählt – und sie stellt sich ihrem Schicksal, der Verantwortung für ihre Schwester und einer neuen, zarten Liebe.

Mein Fazit


Das Land der verlorenen Träume führt Gaias Geschichte weiter, nachdem sie die Enklave verlassen hat und den Toten Wald sucht. Es war leicht wieder in die Geschichte einzusteigen, obwohl einige Zeit her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe. Sicherlich liegt das daran, dass mit Sylum ein völlig neuer Ort mit neuen Regeln geschaffen wurde, der nichts mit der Enklave gemein hat.

Sylum ist ein Ort an dem es mehr Männer als Frauen gibt und doch sind es Frauen, die Macht besitzen. Die Mädchen sollen früh heiraten, um möglichst viele Kinder zu bekommen, aber eine Frau, ohne Mann aber mit Kind, gilt als Ausgestoßene ohne jedes Recht. Eine Abtreibung gilt als Verbrechen und schon die kleinste Annährung eines Mannes gegenüber einer Frau hat schwere Folgen... Und an diesen Ort gerät Gaia mit ihrer kleinen Schwester.

Gaias Rolle in dieser Geschichte ist keine einfache. Zunächst wird sie damit konfrontiert, dass man ihr ihre Schwester wegnimmt, um die sie noch im letzten Band so sehr gekämpft hatte. Zwar protestiert Gaia dagegen, aber letztlich verhallen ihre Worte im nichts und sie fügt sich der Matrarch. Sie hört einfach auf um ihre Schwester zu kämpfen und nimmt es hin, dass sich fremde um sie kümmern. 
Genauso einfach lässt sie sich von der Matrarch unter Hausarrest stellen, als diese von ihr etwas erfahren will und Gaia sich nicht bereit erklärt zu helfen. Und Gaia lässt sich von ihr isolieren anstatt, wie sie es bisher getan hat für ihre Sache einzustehen und für das richtige zu kämpfen. Als wäre ihr ihr Kampfgeist gänzlich abhanden gekommen.
Und je länger Gaia unter der Fuchtel der Matrarch steht je mehr scheint ihr dieser Abhanden zu kommen. Gleichzeitig kommt ihr innerer Kompass ins Trudeln. Ging es ihr im ersten Band und am Anfang des Buches noch um Gerechtigkeit, so kommt ihr dieses Gefühl immer mehr und mehr abhanden. Sie tut nur noch das, was sich für sie richtig anfühlt und gliedert sich mehr und mehr in die Gesellschaft Sylums ein.

Das ist der Punkt an dem Leon auftaucht. Er ist düsterer, härter und vielleicht auch kälter als im ersten Band, aber er hat auch eine ganze Menge mehr durch gemacht. Die Befragung in der Enklave, der Gefängnisaufenthalt in Sylum... Er hinterfragt Gaia, er zweifelt an ihr, scheint sie kaum noch zu mögen und er trifft Entscheidungen, die nicht zu ihm passen, auf den ersten Blick. Er hat fast schon antagonistische Züge. Etwas das auch ich erst im Laufe des Buches verstanden habe. Schließlich war er im ersten Band eine Stütze für Gaia und hat ihr geholfen, wo er nur konnte. Das schien hier tatsächlich vollständig zu fehlen, er später zeigte sich so nach und nach der Leon, den man aus dem ersten Band kannte.

Insgesamt war es richtig interessant. Besonders gelungen fand ich, dass in diesem Band die gleichen Problematiken beleuchtet werden, wie im ersten Band - die Geburtenrate und das Gesellschaftssystem - aber völlig unterschiedliche Lösungen präsentiert werden, die beide nicht perfekt sind. Mal sehen was sie für den dritten Band geplant hat.

7 von 10 Punkten
Packend!

Die Birthright - Reihe
#3 - Der Weg der gefallenen Sterne

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