16. September 2014

[Rezension] Alan Bradley - Flavia de Luce - 02 - Mord ist kein Kinderspiel

* Amazon *

Handlung

Flavia de Luce ist eine Detektivin, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat.

Nie zuvor hat die junge Flavia de Luce einen so aufregenden Theaterabend erlebt. Der begnadete Puppenspieler Rupert Porson schlägt das Publikum in seinen Bann, und beim furiosen Finale gibt es sogar eine echte Leiche!

Die Polizei tappt zunächst im Dunkeln. Nur die Hobbydetektivin Flavia findet heraus, dass jemand die elektrische Anlage der Bühne manipuliert hat. Doch schon bald stellt sich die bange Frage, ob Flavia ganz allein gegen den Strippenzieher in diesem mörderischen Marionettenspiel bestehen kann...

Mein Fazit

Den ersten Teil fand ich leider nicht so überzeugend, aber ich hab Flavia dann doch noch eine Chance eingeräumt, dank ReBuy. Aber auch jetzt bin ich mir immer noch nicht sicher, was ich von dieser Reihe halten soll.

Flavia ist da das Problem. Sie löst mit ihren 11 Jahren schon Kriminalfälle, schreckt nicht vor Leichen zurück und besitzt ein chemisches Wissen, auf das ich glatt neidisch werden könnte. Dann kommt noch hinzu, dass sie die Polizei ausmanövriert, in dem sie einfach nur durch ihr Heimatdorf läuft/fährt und Leute, die scheinbar nichts mit dem Fall zu tun haben mit Fragen nervt. Das passt für mich einfach nicht zu einer 11 Jährigen in den 50iger Jahren.
Auf der anderen Seite ist Flavia ein wirklich gelungener Charakter. Ihr unmögliches Wissen, der „Kleinkrieg“ mit ihren Schwestern und ihre doch recht skurrile Art, machen es schwer nicht über sie zu schmunzeln und sie eben nicht zu mögen.

„Die Laute kamen aus der nordwestlichen Ecke des Friedhofs, unweit des Holzschuppens, in dem der Totengräber sein Werkzeug aufbewahrte. Als ich auf Zehenspitzen näher schlich, schwollen die Klagelaute an: dort heulte jemand vor sich hin, und zwar auf die gute alte Rotz-und-Wasser Art.“
Mord ist kein Kinderspiel, Alan Bradley, Seite 16

Die Handlung konnte mich auch in diesem Fall nicht wirklich überzeugen. Scheinbar geht es um den Mord an dem berühmten Marionettenspieler, der scheinbar zufällig im Dorf auftaucht. Aber dann kommt der ganze Rattenschwanz an Geheimnissen angerannt und verlangt Aufmerksamkeit. Dazu gehören ein alter Unfall mit Todesfolge, eine verrückte Frau und ein geheimnisvolles Waldstück. Und noch ein paar andere Dinge. 
Der eigentliche Mord an dem Marionettenspieler hat mir eigentlich gut gefallen, er war fremd, er schien niemanden zu kennen und war ein sehr eigener Typ. Da musste man einfach die Frage stellen, wer schuld ist. Auch das mit dem Marionettenspiel hat mir gefallen, das hat mich sehr an die Augsburger Puppenkiste erinnert. Es passt vor allem auch zu den 50iger Jahren und Flavias Alter.
Leider war es damit ja nicht getan, denn auf der Farm, auf der der Marionettenspieler und seine Gehilfin untergebracht werden haust ja noch die ein wenig verrückte Frau mit ihrem Mann, deren Sohn in einem Unfall umgekommen ist. Das muss Flavia - warum auch immer - natürlich auch noch unter die Lupe nehmen und nach bohren. Man fragt sich wirklich, was das mit dem Mord an dem Marionettenspieler zu tun hat. Dieses Abweichen und überall nach bohren hat mich wieder gestört. Es scheint manchmal einfach so, als wenn Flavia einfach überall ihre Nase reinsteckt und so lange nach bohrt, bis sie etwas interessantes- nicht mal zwangsläufig nützliches - erfährt. 
Und dann ist da wie immer noch das kleine Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Natürlich wird Flavia nicht für voll genommen und wundert sich darüber immer wieder, die Tatsache dass ihr Alter der Grund sein könnte kommt unserer schlauen Chemie-Expertin gar nicht erst in den Sinn. Ein bisschen seltsam, wo sie doch sonst alles raus bekommt.


Ich komm über meine kleinen Problemchen mit Flavia und ihrem Verhalten nicht unbedingt weg und auch diese Art zu „Ermitteln“ liegt mir einfach immer ein bisschen quer. Dennoch muss ich sagen, dass mir dieser Band besser gefallen hat, die Handlung hatte ein etwas spannenderes Thema und auch die Figuren waren interessanter. Ich kann dem dritten Band guten Gewissens noch eine Chance geben.

5 von 10 Punkten
Erwartungsgemäß!

Die Flavia de Luce - Reihe
#3 - Halunken, Tod & Teufel | #4 - Vorhang auf für eine Leiche
#5 - Schlussakkord für eine Leiche (Taschenbuch: 20.10.2014) 
#6 - Tote Vögel singen nicht (Gebundene Ausgabe: 13.10.2014)
#7 - As Chimney Sweepers Come to Dust (Gebundene Ausgabe: 10.03.2015)

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