13. Januar 2014

James Corey - Expanse - 01 - Leviathan erwacht


Handlung

Das Raum Schiff Scopuli wird irgendwo im Weltall überfallen und das Schiff das zu ihrer Rettung ausgesandt wurde wird zerstört, nur eine Hand voll Mitglieder überlebt. James Holden und seine Crew befinden sich plötzlich in der Mitte von Kräften wieder, die sich nicht verstehen und denen sie nicht entkommen können. Doch eins weiß James Holden, er kann nicht zulassen, dass das was er gesehen hat geheim gehalten bleibt. Der „Polizei-Detektive“ Miller wird beauftragt Julie Mao zu finden, die sich allem Anschein nach im Gürtel aufhalten soll, doch als er auf eine Spur stößt was ihr passiert ist wird ihm untersagt weiter zu machen, dennoch tut er es. Zwei völlig unterschiedliche Personen die beide versuchen das Richtige zu tun in einer Welt weit ab von dem was wir heute kennen.

Mein Fazit

Ich hab mich für Leviathan erwacht entschieden, weil ich herausfinden wollte, ob ich mich wirklich mit Science Fiktion anfreunden kann oder nicht. Und ich kenne zwei Personen, die dieses Buch alles andere als schlecht fanden. Also Versuch macht klug. (Außerdem war die Reihe von John Scalzi nicht mit dem ersten Band vertreten 。◕‿◕。)

 Der Prolog hat mich sehr überrascht, es war definitiv im Weltall, es war definitiv auf einem Raumschiff und war definitiv genial. Es war vieles was ich mir erhofft hatte. Es war weder überzogen noch schwer nachzuvollziehen noch sonst irgendwas das ich befürchtet hatte. Es hatte sogar einen seltsamen Virus, der reichlich ekelig war und das war sogar noch besser. Es versprach an dieser Stelle definitiv ein geniales Buch zu werden. 

Die ganze Sache entwickelte sich allerdings nicht so wie ich es mir gewünscht hatte. Man hat zwar eine ganze  Menge darüber erfahren, wie die Menschheit es geschafft hat die Planeten zu erobern und sogar bis zu den äußeren Planeten vorgedrungen ist. Es wird eigentlich auch sehr schön deutlich wie die Machtverhältnisse liegen, nämlich Erde, Mars und Gürtel. Man bekommt ein Gefühl für die veränderten Träume der Menschheit (ich will es jetzt mal dezent „New Frontier“ nennen, ihr könnt euch sicher ein bisschen was darunter vorstellen oder?). Aber was mir leider ein bisschen abgegangen ist, ist die Tatsache, wo genau sich welcher der Mini-Planeten oder kolonisierten Felsformationen sich nun wo befindet und wie weit wie sie auseinander liegen und wie lange es nun dauert zwischen ihnen hin und herzureisen (die Kommunikation war das allerdings wieder eine gute Sache, die wurde sehr schön dargestellt). Ich hatte einfach total das Orientierungsproblem. Es wurde zwar immer gesagt wo die hin wollen und wo sie sind, aber ich hatte keinen Plan wo das nun ist und wie weit das wirklich weg ist oder zumindest ungefähr. Das fand ich einfach sehr nervig. Manchmal klang es nach Wochen, dann waren es plötzlich nur Tage und alles schien irgendwie total zu verschwimmen und ungewiss zu sein. Und da während der Handlung viele Reise und hin und her, hier hin und dort hin unternommen wurden, war es manchmal ein wenig schwer zu folgen. 

Leider hat es mir auch nicht so sehr gefallen, dass die Handlung sehr lange brauchte um erst mal in Gang zu kommen und wirklich Seitenweise nicht wirklich was passiert ist. Ja klar, toll, wenn man erklärt bekommt warum die Gürtler so ihre Probleme mit Erdern haben und so weiter und so fort und wie das eine vom anderen abhängt. Aber muss man sowas immer über x Seiten ausbreiten? Genauso mit dieser „Terror-Gruppe“. Sie ist irgendwie von allen gefürchtet bzw. wird von allen irgendwie doch hoch gelobt (kommt wohl auf die Perspektive an), aber was machen die denn nun wirklich? So richtig machen die nämlich auch nicht, dass dieser Ruf gewährleistet ist. Sie sind halt einfach da, sie sind eine große Organisation und sie werden halt irgendwann gebraucht...
Erst so im letzten Drittel (furchtbar grobe Schätzung, ist schon wieder viel zu lange her, ich böses Kind) hat die Geschichte so richtig an Geschwindigkeit bekommen, aber vermutlich auch eher, weil es dann daran ging endlich mal zu einem Punkt zukommen und eine Lösung zu finden. Dieser Teil war für mich eigentlich einer der besseren. Endlich kam man auch wieder zu dem was im Prolog angedeutet wurde (vorher war da nicht so viel mit anzufangen, zumindest was den für mich interessanten Teil angeht). Es wurde spannend, es wurde (wieder) ekelig und die Charakter zeigten endlich richtig was in ihnen steckt und wie angespannt sie gleichzeitig auch waren. 
Aber vermutlich kam die Tatsache, dass es so lange dauerte daher, dass die ganze Handlung in meinen Augen eher einem Krimi gleicht und daher erst mal die Spuren zusammen getragen werden müssen und alles an die richtige Stelle gelegt werden muss, damit man ein Bild erkennen kann. Was in meinen Augen allerdings auch nicht unbedingt die fehlende Spannung entschuldigt, die sich für mich einfach durch weite Teile gezogen hat. Selbst ein Krimi kann spannend sein. Es war eher so ein auf und ab, wenn mal wieder irgendwelche Schlachten anstanden oder man mit einer der drei Großmächte zutun hatte wurde es spannender, dann war das vorbei und es flachte einfach schnell wieder ab... Nicht meins, echt nicht.

Die beiden Hauptfiguren Miller und Holden, lagen mir beide nicht so richtig. Miller war einfach nur dieser bescheuerte Space-Cop, dem das Leben irgendwie abhanden gekommen ist, keine Frau, keine Kinder, vom Job aufgefressen und nicht mal mehr gut in dem was er tut. Er ist einfach irre abgeklärt und ein bisschen übergeschnappt. Er weiß dass das Gute nicht immer das Beste ist und man manchmal Dinge tun muss die einem nicht passen, selbst wenn man daran kaputt geht. Holden dagegen ist eine Arte Gut-Mensch. Er will einfach immer das richtige tun, den Menschen überall im All die gleichen Informationen bereitstellen und er macht sich überhaupt keinen Kopf über die Folgen. Und ist halt völlig geschockt, wenn er merkt, dass die Menschen nicht das Beste draus machen, sondern zum Beispiel auf einander los gehen. Natürlich hatten die beiden auch ihre guten Seiten. Sie haben schließlich die Story voran getragen und immer aus ihrer Sicht erzählt. Aber ich hätte lieber noch ein bisschen mehr von Julie gehabt, sie war mir eigentlich gleich sehr sympathisch und konnte mich durch ihre Art einfach überzeugen. Aber leider habe ich ja die Tendenz mir die falschen Figuren auszusuchen. ( ̄へ ̄)

Alles in allem war es wohl eher eine Art Space-Krimi, der mich aber nicht wirklich überzeugen konnte, obwohl der nicht schlecht geschrieben war und sich doch auch gut lesen ließ. 

6 von 10 Punkten
Annehmbar

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