5. Dezember 2013

Peter Freund - Laura - 07 - Der Kuss des schwarzen Dämons




Handlung

Drei Jahre sind vergangen seid Laura Leander den Dunklen Mächten einen entscheidenden Schlag verpasst hat und sie dauerhaft geschwächt hat. Doch damit ist es nun vorbei. Die Dunklen haben wieder mal einen Plan ausgeheckt um die Wächter auszuschalten und sich ihrer Feindin Laura zu entledigen. Doch in welchem Zusammenhang steht dieser Plan und das Summer of Light Festival, das in diesem Jahr in Schottland stattfinden soll?

Mein Fazit

Laura ist eine meiner älteren Reihen, ganze zwei Bücher waren erschienen als ich sie angefangen habe. Ich behaupte also das ich ein Fan der zweiten Stunde bin und daher konnte ich mir natürlich auch nicht den siebten Band der Reihe entgehen lassen. Obwohl ich natürlich schon irgendwie gezögert habe. Schließlich war die Reihe doch eigentlich abgeschlossen oder nicht!? Aber leider meinen Autoren ja manchmal noch mal Profit aus erfolgreichen Reihen schlagen zu müssen oder eben etwas in dieser Art.

Die Idee war in meinen Augen mal wieder sehr gut, es setzt zeitlich schön passend drei Jahre später an und macht dabei sehr deutlich, dass Laura und der Rest der Familie Leander eigentlich schon ein ruhiges Leben führt, ohne sich um die Dunklen Sorgen machen zu müssen... Ein paar kleine Veränderungen gab es dann aber wohl doch schon: Laura ist glücklich verliebt, Kaja ebenso und hat sich obendrein noch zur Sportskanone entwickelt (Huch!), Yannik ist nach Schottland „ausgeliehen“ worden und Miss Morgain ist mittlerweile Direktorin im deutschen Wächter-Internat. Und die Dunklen? Die haben nichts mehr zu melden und sonst ist letztlich alles beim alten geblieben und man trifft immer noch die gleichen Gestalten an. Sehr nett, sehr hübsch, soll mir recht sein...
Aber leider habe ich auch da schon gleich in die Tischkante gebissen. Wer kann sich denn nicht an Percy Valiant erinnern, den französischen Sportlehrer, der sich eine sehr altertümliche Ausdrucksweise zu Eigen gemacht hat? Ich fand die Figur ja gerade deshalb so toll, sie war anders, sie war eigen, sie hatte was Besonderes! Und was hat der Autor draus gemacht? Was viele Jahre nicht geschafft haben soll plötzlich in drei Jahren gelungen sein: Percy hat seinen Akzent fast gänzlich verloren und spricht längst nicht mehr so altertümlich wie einst... (,,Ծ‸Ծ,, ) Was soll das? Warum macht man das?! Total daneben! Und er war nicht die einzige Figur, die war besonderes verloren hat... Und das war eigentlich nur mein erster großer Aufreger!

Was hat mich noch aufgeregt? Hm. Früher hat der Autor es geschafft ein Gleichgewicht zwischen den Abenteuern auf dem Menschenstern und Aventerra zu finden, schließlich war das ja auch einer der wichtigen Aspekte! Es ging eben nicht nur um das was auf der Erde passierte sondern auch um das was auf Aventerra passierte und auf beiden Planeten daraufhin gearbeitet wurde zur Sommer- bzw Winterwende das Ziel zu erreichen bzw. zu vereiteln. Gut vs. Böse an zwei verschiedenen Orten eben. War auch immer total genial! Kann ich nicht anders sagen und der Autor konnte das auch wunderbar. Nur in diesem Buch plötzlich gar nicht mehr! Es wurde am Anfang mal was gesagt, was so ansteht bei denen und plopp das wars! Keine Aktionen mehr gut gegen böse! Keine Kämpfe keine Spitzfindigkeiten mehr, gar nichts nada null nichts! Und dann am Schluss natürlich noch mal ein bisschen was... Aber sonst?! Da hab ich mich echt wieder gefragt, was das sollte. Das hätte man echt schon fast weg lassen können, gefehlt hätte da echt nicht viel. Und das war richtig, richtig schade!

Außerdem waren mir die Erwachsenen diesmal einfach eine Spur zu blöd. Anders kann man es echt nicht sagen. Die Wächter haben sich im Prinzip so dargestellt, als das sie nie und nimmer geglaubt hätten, dass die Dunkeln bei diesem „Summer of Light“-Festival nichts versuchen würden, besonders da ja auch noch was besonderes in Aventerra stattfindet. Ähm, ja nee ist klar... es ist ja auch so total überraschend und unerwartet, dass die was versuchen würden und das die dabei alle noch so miesen und fiesen Mittel nutzen... Kannte man aus den letzten sechs Büchern ja gar nicht... Die Alternative wäre natürlich Verdummung, aber das möchte ich doch mal ausschließen... ٩(๏̯͡๏)۶ Kann ich mir auch jetzt noch nicht erklären.

Und nein ich bin immer noch nicht fertig ich habe tatsächlich noch was gefunden, dass mir bitter aufgestoßen ist. Im Buch findet eine Figurenentwicklung statt die 1. völlig unerwartet kommt und 2. eigentlich nur für ein tolles Ende gebraucht wurde! Es hat niemand in den ganzen anderen sechs Büchern jemals auch nur eine kleine Andeutung in dieser Richtung gemacht und dann plötzlich wissen es natürlich alle bis auf Laura und Lukas, die daher völlig überrascht waren und eigentlich auch gar nichts damit zu tun hatten... Und anstatt das ganze wenigstens noch ein bisschen spektakulär zu machen wird das eher so nebenbei abgearbeitet. Mal wieder eine geniale Idee, der man definitiv mehr Aufmerksamkeit hätte schenken müssen, aber so?! NÖ! Doof, blöd, Effektheischerei!

Und last but not least: Die magischen Helfer Lauras. Der eine oder andere bekommt natürlich seinen Auftritt, besonders die steinenden Löwen, aber sonst ist es doch eher mager. Die beiden Löwen sind zwar ganz süß und irre praktisch, aber wirklich zur Lösung tragen sie ja nun auch nicht bei... Das war auch schon mal anders! Besonders gefehlt hat mir der Flüsternde Nebel Rauenhauch! Er hatte nur einen kleinen nicht mal zwei Seiten langen Auftritt. Dabei war diese Schnarchnase immer herrlich auf seine verpennte Art und Weise. Gänzlich gefehlt hat leider der reimende Riese Portak! Und wenn es noch andere gab, so wurden die absolut nicht erwähnt und sind damit auch meinem Bewusstsein völlig entglitten. ⊙︿⊙

Oh und der Verlust einer der wichtigeren Figuren wurde auch mal eben so nebenbei erwähnt und eigentlich gar nicht richtig beachtet. Sehr unschön und leider wohl dazu gedacht sich die Tür zum weiter machen offen zu halten...

Aber abgesehen davon? War die Geschichte doch gar nicht mal so schlecht.... Aber leider fällt mir jetzt auch nichts übertrieben positives ein um das alles wieder rauszureisen hoch zu ziehen. Leider, leider. Das ganze macht einfach nur den Eindruck als wollte man an alte Erfolge anknüpfen, sich aber nicht mehr wirklich mit den Figuren befassen und ihre Eigenheiten behalten und die Entwicklung der letzten drei Jahre bedenken. So ist es eigentlich nur noch ein schwacher Abklatsch einer einstmals schönen Reihe.
Hätte ich die Wahl gehabt, so hätte ich sicherlich für eine neue Reihe gestimmt, die sich um „Lauras Nachfolger“ Yannik dreht und eben in Schottland spielt, wo die Dunklen ja scheinbar stärker geworden sind. Aber es hat wohl nicht sein sollen. Und es bleibt nur zu hoffen, dass der Autor von weiteren Fortsetzungen absieht um die Leser vor weiteren Enttäuschungen zu bewahren.

4 von 10 Punkten
Bedenklich!

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen