27. November 2013

Robert Ludlum - Jason Bourne - 02 - Das Bourne Imperium


Handlung

David Webb möchte eigentlich nur ein ruhiges Leben führen. So ruhig sein Leben denn eben sein kann, denn noch immer blitzen die verschwommenen Bilder von Delta und Jason Bourne in seinen Gedanken auf. Unzusammenhängend und oftmals grausig. Doch dieses Leben wird ihm nicht gegönnt, denn nach dem in Asien ein zweiter Jason Bourne Anschläge auf wichtige Personen verübt wird Marie Webb entführt und nach Asien verschleppt. Widerwillen muss David Webb erneut in die Rolle von Jason Bourne, dem Killer, schlüpfen, denn nur so glaubt er, könnte er Marie lebendig retten. Doch welche Rolle spielt dabei der MI-6 und wer ist der falsche Jason Bourne? Eine wilde Jagd quer durch China beginnt.

Mein Fazit

Warum zum Geier hab ich dieses Buch eigentlich noch mal lesen wollen? Ach stimmt, weil der erste Teil so unschlüssig war und ich wissen wollte ob sich das nicht ändern und weil die Filme eigentlich verdammt genial sind... achso und da ich gerade gesehen habe das Teil 11 der Reihe scheinbar noch dieses Jahr auf den Markt kommen soll, stellt sich natürlich die Frage, ob man mittlerweile im jetzt angekommen ist, oder ob die Bücher immer noch an der Vergangenheit rum nuckeln...
(Sorry für die Wortwahl, ich bin ein bisschen frustriert über die Tatsache, dass ich das nicht raus finden kann, ob die Bücher immer noch in der Vergangenheit angesiedelt sind oder ob Jason es mal ins jetzt (oder zumindest bis 9/11 geschafft hat) Da war nicht mal Google mein Freund und Helfer.)

Ich habe keine Ahnung wieso ein Buch gleichzeitig so beschissen und genial sein kann. Das ist echt nicht normal. Und es treibt mich noch in den Wahnsinn...
Warum beschissen? Ganz einfach, weil ich absolut keinen Draht zu einem Hongkong habe, dass noch zu Großbritannien gehört (sorry selbst 1999 war mein politisches Interesse noch ziemlich begrenzt) und einem China das noch so richtig übel rot ist und sich gegen alles und jeden abschottet (wie die Amis heute, nur noch paranoider... oder so in der Art kommt einem das vor). Und was die Briten zusammen mit den Amerikanern da ausfressen ist mir sowieso noch schleierhaft... Ach und hatte ich erwähnt, dass ich mich auch nicht unbedingt mit Hongkong auskenne? Nicht? Gut. Ich kenne mich absolut nicht mit Hongkong aus und kann mir auch nicht unbedingt vorstellen, wie es dort in den 80iger Jahren gewesen sein muss... Eine alles andere als gute Ausgangssituation führ diesen „Polit- und Agententhriller“, wie es denn so nett auf der Rückseite heißt. Weil von dem Polit-Teil verstehe ich erst mal recht wenig. Vermutlich muss man echt diese Zeit erlebt haben, um sie zu verstehen. Ich komm da so ziemlich gar nicht mit zurecht oder vielleicht sollte ich sagen nur extrem schwer? Das macht es nur noch schwerer. So jetzt hab ich glaube ich genug darüber rumrabarbert das ich mich mit der politischen Situation nicht auskenne, dann können wir ja mit dem nächsten Punkt weiter machen...
Außerdem hat der Autor in meinen Augen einfach die blöde Angewohnheit ständig so richtig weit auszuholen und vieles so übelst detailliert zu beschreiben, dass man am Ende eigentlich alles weiß, nur nicht warum das nun ausgerechnet so wichtig war... Vielleicht liegt es auch an mir, aber das Problem habe ich einfach ganz oft, dass ich einen Absatz lese in dem was erzählt oder beschreiben oder gar besprochen wird und ich am Anfang noch nicke und denke „Ja richtig, stimmt.“ Nur um zwei Sätze später ein dickes Fragezeichen im Gesicht stehen zu haben, weil ich nicht gerafft habe, was das nun genau sollte. Grässlich! Darum habe ich auch immer das Gefühl, dass es sich hierbei um so schwere Kost handelt und ich eigentlich nur durch das Buch schnecke und versuche zu verstehen was gerade passiert, was besonders dann der Fall ist wenn es - Überraschung, Überraschung - um politische Dinge geht oder die elenden Politiker, CIS-Typen (nein nicht CSI, kein Grism, kein Horation Cain, kein Mac Taylor) sich über die Pläne im Hintergrund unterhalten oder es um gerade besonders wichtiges geht, das Jason angestellt hat oder so eben. Zum Wahnsinnig werden!
Ich glaube jetzt könnt ihr verstehen, warum ich dieses Buch so beschissen finde! Aber damit ist es ja leider nicht getan.

Es gibt ja auch noch die gute Seite an der Geschichte und das sind Jason bzw. David und Marie. Oh man, wie fass ich das in Worte? Die beiden werden unter Zwang voneinander getrennt und setzen darauf hin den jeweils anderen zu finden. Dabei bewegen sie sprichwörtlich Berge. Sie bringen sich selbst in Gefahr, gehen über Grenzen und der reinste Wahnsinn...
Marie linkt nicht nur einen Haufen Beamten, die nur ihre Befehle befolgen, sondern auch einen Arzt und entkommt so ihren „Kidnappern“ und befindet sich von da an auf der Flucht. Auf der Flucht vor einer Regierung, der nicht nur ihr Mann misstraut, sondern nun auch sie. Sie taucht in der unbekannten Stadt unter, findet durch alte Kontakte oder den puren Zufall Hilfe und kann sich so vor ihren Verfolgern verborgen halten und sogar ihre Freunde in den Staaten zur Hilfe rufen. Doch wird dass alles reichen um Jason zu erreichen, bevor ihm etwas passiert? Marie kann es nicht wissen und doch hofft sie es sehnlichst.
David folgt der Spur von Marie nach Hongkong und verliert sich förmlich in den Straßen  der Stadt die Jason Bourne nicht unbekannt ist. Er jagt dem Schatten eines Taipans nach, von dem er glaubt dieser habe Marie entführt und muss noch weiter gehen, er soll seinen Doppelgänger fangen, den zweiten Jason Bourne und dabei verstrickt sich der alte Jason Bourne noch weiter in die Vergangenheit und Delta zeigt sich. Der Geist, der aus der Trauer und Wut von David Webb geschaffen wurde, als dieser seine erste Familie verloren hatte. Doch kann man Delta und Jason Borne noch stoppen, bevor er etwas tut, dass seiner Frau oder anderen noch mehr Schadet?
Es klingt als wollte ich euch noch mal den Inhalt erzählen, aber nur so kann ich euch sagen wie sehr der Wahnsinn sich an die beiden dran hängt. Marie dreht nahezu durch, weil sie auf der Flucht ist und kaum mittel hat sich wirklich aus den Fängen ihrer Häscher zu befreien und Jason Borne verfällt den Geistern der Vergangenheit, drei und doch einer...
Abgesehen von der sowieso für mich gruseligen und ausschweifenden Erzählweise war ich völlig fasziniert davon was Jason/David und Marie ertragen müssen, wie sehr sie belastet werden, wie nahe sie dem Wahnsinn kommen. Und auch die Action die da hinter steckt. Das hat für mich einiges von diesem Buch wieder gut gemacht.  Gerade die Verwandlungen oder den Wahnsinn den David/Jason/Delta durch macht ist unheimlich krass und dabei kommt man noch hinter her und versteht warum dieser Mann in diese Alter Egos verfällt und sich fast nicht mehr von ihnen lösen kann. Das war richtig gut in meinen Augen.

Das Buch ist in meinen Augen gut wie schlecht. Ich kann es nicht anders sagen. Daher gibt es von mir hier für eine etwas bessere Bewertung als beim letzten Band:

5 von 10 Punkten.
Erwartungsgemäß!

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