2. Mai 2013

George R. R. Martin - Das Lied von Eis und Feuer - 05 - Sturm der Schwerter


Rückentext

Ein blutiger Bürgerkrieg tobt in den Sieben Königreichen. Robb Stark, der Herr von Winterfell, leistet dem tyrannischen Kind-König Joffrey Lennister hartnäckig Widerstand und lässt sich auch nicht dadurch in die Knie zwingen, dass seine Schwester vom König als Geisel gehalten wird.

Vorsicht: Lang, ausführlich und möglicherweise mit Spoilern gespickt.
Sorry ich konnte mich nicht kurz fassen (。-_-。)


Erster Satz

»Der Tag war grau und kalt, und die Hunde wollten die Witterung nicht aufnehmen.«

Handlung

Das Spiel der Throne geht weiter. Die Karten scheinen neu gemischt zu sein. Positionen haben sich verändert, doch noch ist kein Ende in Sicht...

Rund um König Joffrey Baratheon:
Tyrion Lannister, der Onkel des Königs, hat sich in der Schlacht um Königsmund schwere Verletzungen zu gezogen und erholt sich nun langsam wieder  von diesen. Seine Begeisterung über seine Genesung hält sich allerdings in Grenzen. Er muss erkennen, dass sein Vater nun seinen Platz als Hand des Königs eingenommen hat und damit einiges an Einfluss entzogen hat. Mehr noch, seine ganzen „Leute“ scheinen sich praktisch in Luft aufgelöst zu haben unter den wachsamen Augen seines Vaters. Aber damit nicht genug, Tywin Lannister hat so seine ganz eigenen Ideen und Pläne für seinen jüngsten Sohn...
Sansa Stark, die älteste Schwester von König Robb Stark und Erbin von Winterfell, wird noch immer als Geisel am Hof von Joff festgehalten. Sie hat sich völlig vom gesellschaftlichen Leben abgewandt und verbringt die meiste Zeit in ihrem Zimmer. Doch scheint die neue, zukünftige Gemahlin von Joffrey, Margaery Tyrell, sie ein wenig aus dieser Isolation herauszulocken. Sie nimmt sie in ihrem Kreis auf und gemeinsam mit ihrer Großmutter offenbart sie Sansa einige Pläne. Doch ob diese zum Guten oder zum Schlechten für Sansa sind ist dieser noch nicht klar.

Rund um den König des Nordens, König Robb Stark:
Die Mutter des Königs, Lady Cathlyn Stark, hofft noch immer darauf wenigstens ihre beiden Tochter wohlbehalten in die Arme schließen zu können und so hatte sie den Plan gefasst den Königsmörder Jamie Lannister und Brienne gegen ihre Kinder einzutauschen. Doch sie hat nicht bedacht, wie sich diese Entscheidung auf die Gefolgsleute ihres Sohnes Auswirken würden. Genauso wenig kann sie ahnen, welche Entscheidungen ihr Sohn treffen wird.

Rund um König Stannis Baratheon:
Seine Arme ist gefallen bei der Schlacht um Königsmund. Welche Optionen bleibe ihm noch und welche Dinge scheint ihm die Frau mit dem Namen Melisandre zu erzählen. Es scheint als hätte er einen sehr seltsamen Weg eingeschlagen, auf der einen Seite scheint er sehr stark zu sein, aber doch scheint diese Stärke vorallem durch die rote Priesterin zu entstehen und auf der anderen Seite erweckt er den Eindruck, dass er sich verloren hat, keine Ahnung mehr hat was rund um ihm passiert. Täuscht dieser Eindruck oder wird er sich verstärken?

Die Männer der Nachtwache:
Jon ist zu den Wildlingen gestoßen und wurde von ihnen Aufgenommen, er zieht nun mit ihnen zur Mauer und erlebt dabei Wunder und Schreckliches. Er weiß nicht was er von seiner Rolle unter ihnen zu halten hat und wird es ihnen wirklich gelingen die Mauer zu bezwingen? Während dessen bereiten sich die Männer der Nachtwache auf einen Angriff vor, der sie aber dann doch völlig überrascht und weitreichende Konsequenzen hat...

Ich denke an dieser Stelle werde ich das mal so stehen lassen. Ich hoff ich habe euch an dieser Stelle nicht zu viel verraten, obwohl ich mir da eigentlich Mühe gegeben habe nur das alte noch mal aufzugreifen und die Fäden ein wenig weiter zu spinnen. Dabei habe ich noch nicht mal alles erwähnt. Es ist unglaublich schwer geworden die Handlungen ohne etwas zu erzählen noch mal anzureisen. Daher verzeiht mir, wenn das doch der Fall sein sollte.

Mein Fazit

Das Lied von Eis und Feuer Band Nummer 5. Erst oder schon Band 5? Ich bin mir nicht sicher wie ich es nennen soll. Auf der einen Seite bin ich ein Fand dieser Reihe, auf der anderen Seite bin ich aber auch froh wenn ich es hinter mir habe. Diese Bücher sind nämlich Eindeutig keine Gute-Nacht-Lektüre oder Bücher, die man gut neben bei lesen kann. Man muss sie schon aufmerksam lesen und bei der Sache bleiben. Sonst wird das nichts. 
Daher ist es bei mir einfach auch sehr abhängig von meiner Laune wie ich das Ganze nun sehe. ⊙﹏⊙

Was mich dieses Mal überrascht hat ist das Vorwort des Autoren, dass des den Leser das erste Mal bewusst darauf aufmerksam macht, dass die Geschichten der Figuren zum Teil völlig unterschiedliche Zeiträume einnehmen. Mal nur eine Stunde, mal mehr als eine Woche. Eigentlich ist mir das schon klar gewesen, dass die Zeiträume in denen wir die Figuren beobachten völlig unterschiedlich sind, aber man vergisst es doch gerne immer mal wieder. Was es glaube ich sehr schwer macht ist es diese Zeiträume abzuschätzen und zu sehen wie viel Zeit nun wirklich vergangen ist. Ich bin mir nicht wirklich darüber im klaren, wie viel Zeit seit Beginn des ersten Bandes bis Ende des 5. Bandes (im englischen spreche ich von 2,5 Büchern ^^) vergangen ist. Klar ist nur das es schon einige Zeit sein muss: Lord Eddard bekommt Besuch vom König in Winterfell, reist mit ihm zurück nach Königsmund und ist einige Zeit die Hand. Hinrichtungen und Kriege kommen noch dazu. Da man auch keine „gewohnten Jahreszeiten“ wie bei uns kann man sich auch nicht weiter daran orientieren. Mach es alles in allem schwer da ein Auge drauf zu haben. Aber dennoch macht dieses Problem, das man nur fürs große Ganze braucht beim Lesefluss keine Probleme, das ist mir gerade nur so auf gefallen, weil ich darüber nachgegrübelt habe ^^

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle auch mal erwähnen, dass es verdammt schwer ist zum einen den Inhalt zusammen zu fassen und nichts zu verraten und zum anderen meine Meinung wieder zu geben, denn beides ist irgendwie verdammt eng mit einander verknüpft. ( ̄へ ̄)

Okay nun wird es ernst... Wie fange ich den hier mal wieder an?! 
Master Martin (was denn? Das klingt toll!) bleibt natürlich wieder dabei, dass er auch hier die Geschichten verschiedener Personen erzählt. Neu ist in diesem Fall, so meine ich zumindest, dass Jamie Lennister selbst erzählt und ebenso Samwell Tarly. Beide „Stimmen“ sind keine wirklichen Überraschungen, wenn man sich das ganze mal genau überlegt. 
Jamie wurde am Ende von Band Nummer 4 „freigelassen“ und befindet sich nun auf dem Weg nach Königsmund. Das was ihm wiederfährt kann nicht mehr über die „Stimme“ von Lady Cathlyn Stark erzählt werden, da sich ihre Wege logischer Weise getrennt haben. Was Jamie als Figur angeht so muss ich sagen, dass er mir bisher unsympathisch war als er noch frei war und reichlich egal als er gefangen war. Dieser Eindruck ändert sich ein wenig, seit dem er wieder frei ist und seine eigene Stimme bekommen hat (oder zumindest eine die ein wenig öfter auftritt Oo“). Er ist nicht mehr völlig der arrogante Kerl als den man ihn kennen gelernt hat. Er wurde eindeutig ein wenig von seinem Ross gehoben und musste so einiges erleiden, was ihn sympathischer macht. Aber das mag vielleicht auch daran liegen, dass man ihn einfach ein bisschen besser versteht und kennen lernt durch seine Stimme. So oder so er ist eine angenehme Erweiterung.
Samwell ist die zweite neue Stimme, er übernimmt es nun uns von den Dingen zu berichten die der Nachtwache passieren, nach dem Jon sich den Wildlingen „ausliefern“ musste. Ich muss sagen ich bin weniger an Samwell interessiert, sondern weit mehr an dem was der Nachtwache passiert. Wie gehen die 300 Brüder mit dem um was ihnen passiert. Wie sie weiter vorgehen und so weiter. Samwell ist zwar eine nette Figur, die gewiss auch einige Veränderungen durch macht und machen musste, aber für mich ist und bleibt er fürs erste noch uninteressant.
Was unsere alten, längst bekannten Stimmen angeht, so habe ich einige die ich immer sehr interessiert verfolge. Dazu gehört gewiss Dany, die sich nun mehr an ihren Ausgangspunkt zurück begeben soll und irgendwie dann doch vom Kurs abgetrieben wird. Bei ihr ist es immer interessant zu sehen, wie sie an ihrem Traum festhält und versucht sich diesen trotz aller Widerstände zu erfüllen und dabei lernen muss sich auch wie eine Königin zu verhalten und welche Hindernisse und vor allem Meinungen sich ihr in den Weg stellen. Sie führt fern von allem ihren ganz eigenen Tanz auf und spielt noch immer keine wirkliche Rolle in „Spiel der Throne“. Aber ich bin gespannt auf den Tag an dem sie sich einmischen wird...
Vielleicht nicht immer mit der gleichen Begeisterung verfolge ich die Stimmen von Ayra, Sansa und Tyrion.
Ayra liegt mir weil sie wie ein Blatt im Wind ist und einem die verschiedensten Dinge berichten kann, die sich so an den verschiedensten Stellen tun. Sie ist ein ziemlich unbeständiger Faktor von dem man nie weiß was ihr als nächstes passiert so auch hier. Ich hoffe dass sie bald zu ihrer Mutter zurück findet oder zumindest erkennt, was es mit ihren Träumen auf sich hat ;)
Sansa ist natürlich interessant um zu sehen wie das Leben am Hof von Joff weiter geht und was dort fern ab von den Intrigen des Rates passiert. Sie ist ein „wenig alltäglicher“. Natürlich zeigt es wie immer Höhen und Tiefen, Freud und Leid. Aber vor allem Sansas Unglück und wie sie sich zu sehens dagegen wappnet und immer misstrauischer wird und sich weiter und weiter zurück zieht.
Tyiron ist für mich der Anti-Lennister. Er ist alles was seine Geschwister nicht sind und kommt doch nach seinem Vater. Er weiß wie er in der Politik am Hofe agieren muss um nicht unterzugehen und doch ein As im Ärmel zu haben. Nach dem er in der Schlacht verletzt wurde ist es für mich spannend zu sehen wie er sich in seiner neuen Lage zurecht findet und versucht sich wieder im Spiel zu behaupten und dabei doch immer auch ein wenig zu leiden hat.
Ich könnte das ganze weiter zerpflücken und mehr verraten als gut wäre. Aber ich denke ich habe doch ein wenig zeigen können, wie sich die Dinge für die Figuren verändern und wie sie sich wieder auf neue Situationen einstellen müssen und sich weiter entwickeln.

Für mich ist glaube ich immer noch der Reiz dieser Bücher das die Geschichte so viele Stimmen umfasst, die tausende von Kilometern weit auseinander liegen können und sich doch gegenseitig beeinflussen. Die Tatsache das Sansa immer noch bei Joff ist wirkt sich auf Cathlyn aus, ihre Entscheidungen beeinflussen Robb und seine Reaktionen beeinflussen wieder die anderen Könige. Die Wildlinge beeinflussen die Nachtwache, die Nachtwache die Wildlinge. Es ist ein riesiges Geflecht, das sich immer weiter fort spinnt. So auch in diesem Teil. Wieder und wieder fallen Teile an die richtige Stelle, ergeben neue Möglichkeiten und formen nach und nach ein Bild.

Aber ich muss leider auch sagen, dass wenn man sich nicht mit dem Punkt wohlfühlt, dass die Bücher immer die Geschichten von rund 10 Personen erzählt, dann ist es wohl etwas das man weniger lesen sollte. Man wird an so vielen Stellen mit Hauptfiguren, wichtigen Nebenfiguren, weiteren Figuren und sonstigen Figuren zugeschüttet, das es manchmal nicht ganz leicht ist den Überblick zu behalten. Doch wenn man damit zurecht kommt, dann sollte man sich schon mal daran versuchen (^▽^) Das ist zumindest meine Meinung.
Aber wer neu anfängt, dem würde ich raten: Wenn die englisch Kenntnisse ausreichen, dann versucht euch daran. Die deutschen Cover sind zwar sehr schön, aber 2 deutsche Bände für je 15 Euro entsprechen einem englischen Band, der wesentlich billiger sein dürfte. Wer schon wie ich im deutschen hängt: Herzlichen Dank an die Verlagswelt, die den Lesern das Geld aus der Tasche ziehen wollen.

Ich glaube ich könnte jetzt noch immer weiter im Kreis reden, aber das würde nichts daran ändern, dass ich dann noch mehr darüber verraten würde was passiert oder aber anfange mich im Kreis zu drehen in dem was ich sage. Ich gehe zwar nicht so hoch wie bei der letzten Bewertung, aber es bleibt im Topbereich, daran kann man nichts ändern. Mir gefallen diese Bücher einfach. Daher bleibt wohl nur noch folgendes zu sagen:

8 von 10 Punkten
Bemerkenswert!

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