16. März 2013

Guillermo del Toro, Chuck Hogan - Ephraim Goodweather - 01 - Die Saat


Inhaltsangabe

New York, John-F.-Kennedy-Flughafen. Eine Maschine aus Europa landet - und kommt unvermittelt zum Stehen, alle Lichter gehen aus, der Funkkontakt bricht ab. Was ist geschehen? Ein Terroranschlag? Ein Seuchenausbruch? Oder etwas ganz und gar Unvorstellbares...

Inhalt

Erster Satz

»"Es war einmal", sagte Abraham Setrakians Großmutter, "ein Riese." «

Cover und Titel

Das Cover war es das mich auf dieses Buch hat aufmerksam werden lassen. Es sprang mir regelrecht aus dem Regal entgegen. Erst mal muss man einfach festhalten, dass das Cover sehr schlicht gehalten ist, aber doch sehr auffällig ist. Der silberne, metallisch wirkende Hintergrund bildet einen deutlichen Kontrast zu dem Blut das langsam in über die Oberfläche zu laufen scheint. Diese kleine "Andeutung" von Blut lässt einen nichts gutes ahnen. Irgendwas schlimmes wird auf jeden Fall passieren...
Der Titel... ja der Titel, er macht auf den ersten Blick nur wenig Sinn, aber wenn man erst mal liest weiß man, dass es nicht weniger gut gewählt ist, als das Cover. Genauso schlicht, aber genauso aussagekräftig.
Aus der Reihe fällt diese eigentlich doch sehr schlichte Gestaltung erst dadurch dass die Schrift nicht passend zum Hochformat arrangiert wurde, sondern quer und die Schrift so das gesamte Cover einnimmt und nicht zu übersehen ist.
Für mich ist es einfach nur ein klasse gestaltetes Cover! Muss ich einfach so sagen.

Figuren

Abraham Setrkian: Ein alter Mann, der wohl so um die 80 Jahre sein muss, hat er doch den 2 Weltkrieg bewusst mit erlebt und überlebt. Seine Vergangenheit ist nicht völlig klar und irgendwie auch ein wenig undurchsichtig. Heute ist er jedenfalls Besitzer einer Pfandleihe und hegt eine Vorliebe für alte Silberspiegel... Er scheint der einzige zu sein, der erkennt, was es mit dem "toten Flugzeug" auf dem JFK-Flughafen auf sich hat und dass das nur ein unheilvoller Auftakt ist... Ein Auftakt, auf den er schon seit vielen, vielen Jahren wartet, doch hoffentlich nicht seit zu vielen...

Ephraim Goodweather: Er leidet das Canary-Projekt des CDC. Er und seine Truppe sind die ersten, wenn der Verdacht auf eine Seuche oder etwas Vergleichbares besteht. Und so kommt es auch, dass er einer der ersten ist, der das Flugzeug betritt und sieht was mit den Passagieren an Board passiert ist... Doch ahnt er da noch nicht, was eigentlich wirklich passiert ist, ist dies doch keine gewöhnliche Seuche. Als ihm klar wird, das irgendwas nicht stimmt und er den "verrückten alten Mann" kennenlernt ist es schon zu spät... Der Seuchenschutz scheint völlig versagt zu haben... Was kann er nun noch machen?

Eldritch Palmer: Ein der reichsten Männer der Welt, er hat alles, nur eines nicht, ein Leben. Krankheiten haben sein Leben zerstört und nur sein Lebenswille und die teuerste und modernste Medizin scheint ihn am Leben zu erhalten. Doch hat er einen Plan gefasst, wie er sein bescheidenes Leben endlich zum Besseren ändern kann und er scheut weder Kosten noch Mühen, geschweige denn Gefahren und diesen Plan umzusetzen...

Vasiliy Fet: Er ist einer der vielen New Yorker Kammerjäger. Eigentlich hat er mit dem Flugzeug nichts zu schaffen, doch auch ihm fallen seltsame Dinge auf... Die New Yorker Ratten scheinen in Scharen die Stadt zu verlassen, als hätte irgendwas sie aus ihren Nestern verscheucht.... Schon mal vom Sprichwort "Die Ratten verlassen das sinkende Schiff" gehört? Er weiß was das bedeutet...

Handlung

Alles beginnt mit dem Flug Regis 753. Nach einer problemlosen Landung auf dem JFK-Flughafen in New York schaltet sich plötzlich sämtliche Systeme des Flugzeugs aus und aus dem Inneren dringt kein Lebenszeichen mehr nach außen... Die Vermutung wird bald zur schrecklichen Gewissheit: Alle - bis auf 4 - Passagiere der Maschine sind ohne einen ersichtlichen Grund tot...
Das CDC stellt Nachforschungen an, aber nichts scheint einen Sinn zu ergeben, eine seltsame sarg-ähnliche Kiste taucht ohne das irgendjemand davon wüsste in der Maschine auf und verschwindet ebenso plötzlich wieder. Eine unbekannte Substanz wird im Flugzeug gefunden... aber eine Erklärung für die Todesfälle gibt es nicht. Und dann sind da noch die Leichen, die seltsame Anomalien aufweisen, die sich keiner erklären kann...
Eine Sonnenfinsternis, die für viele nicht nur ein erstaunliches Himmelsereignis ist sondern auch böse Vorahnungen erwachen lässt... Ratten die in Scharen die Stadt verlassen und ein alter Pfandleiher der Ephraim Goodweather regelrecht anfleht die Leichen aus Flug 753 noch vor Einbruch der Nacht zu vernichten.

Mein Fazit

Habt ihr schon mal einen Horrorfilm gelesen? Sicherlich noch nicht... Aber ihr wolltet das schon immer mal machen? Dann nehmt euch dieses Buch vor! Gut das klang jetzt verdächtig nach Werbung, aber besser kann man es nicht beschreiben, dieser Roman ist ein Horrorfilm in Buchstaben, schwarz auf weiß.
Das Ganze breitet sich wie ein Film vor einem aus. Klingt irgendwie seltsam, ist auch absolut schwer zu beschreiben, aber es stimmt, die Geschichte entwickelt sich langsam aber sicher und steuert dabei unaufhaltsam auf den Abgrund zu. 
Man wird von Szene zu Szene geschoben und spürt wie sich die Schlinge immer enger und enger zieht, man weiß das die Figuren handeln müssten, um sich vor der Katastrophe zu bewahren und das sie eigentlich auch wissen wie sie handeln müssen, aber sie tun es nicht, sie begreifen nicht, bis es zu spät ist...
Gänsehaut feeling pur! Auch beim zweiten Lesen! 
Okay, wer es jetzt noch nicht begriffen hat, ich bin total begeistert von diesem Buch. Weil es einen einfach mit reist und nicht wieder los lässt. Die Handlungen der verschiedenen Personen wird wunderbar beschrieben und die Bedrohung wird mit jeder Seite spürbarer und deutlicher. Einfach nur ein Meisterwerk was die beiden Autoren hier gemeinsam geschaffen haben.
Aber das einem dieses Buch wie ein Film vorkommt, wo man auch wirklich das Gefühl hat verschiedene Szenen zu erleben kommt nicht von ungefähr. Von den Autoren stammt zu mindest einer aus dem Filmgeschäft und scheint sein Handwerk auch mehr als nur gut zu verstehen (del Toro hat an Filmen wie Hellboy und Blade II mit gewirkt). 
Und bevor ich mich nun weiter in Lobeshymnen verliere sei nur noch eins angemerkt: Wer die Schnautze von den Liebesgeschichten mit Biss und fluffig süßen Glitzer-Vampiren genug hat, der sollte sich dieses Buch zur Hand nehmen :)

9 von 10 Punkten
Fabelhaft!

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